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Evidenzbasierte Medizin (EBM)

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Health Technology Assessment (HTA)

[29.05.2007] - Das Bundesministerium für Gesundheit finanzierte von 1995 bis 2001 das Projekt "Aufbau einer Datenbasis für die Evaluation von medizinischen Verfahren und Technologien". In dem an der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführten Projekt wurden Methoden für die Durchführung von HTA und die Erstellung von HTA-Berichten entwickelt sowie eine Datenbank zu Health Technology Assessment (HTA) aufgebaut.

Mit der Gesundheitsreform 2000 institutionalisierte der Gesetzgeber dann die wesentlichen Aufgaben dieses Projekts. Das DIMDI wurde beauftragt, Daten zur Bewertung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von medizinischen Verfahren und Prozessen zu erheben und auszuwerten. Dies führte zur Einrichtung der Deutschen Agentur für HTA des DIMDI (DAHTA@DIMDI). (Quelle: DAHTA-Homepage www.dimdi.de/static/de/hta/dahta/). Aufgaben (Zitat):

DAHTA@DIMDI entwickelt ein datenbankgestütztes System mit Informationen zur Bewertung der Wirksamkeit oder Effektivität sowie der Kosten medizinischer Prozeduren und Verfahren. In diesem Informationssystem ist auch der Zugang zu nationalen und internationalen Datenbanken sowie zu wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich HTA möglich. Darüber hinaus erteilt die Agentur Forschungsaufträge zur Erstellung von HTA-Berichten." (Quelle: DIMDI).

Geriatriespezifische HTA-Berichte gibt es zwar noch keine, dafür jedoch einige Berichte zu geriatrierelevanten sowie zu angrenzenden bzw. verwandten Fächern, Verfahren und Methoden. Eine allererste Auswahl findet sich nachstehend, weitere Aktualisierungen sind geplant.

Auswahl HTA-Berichte:



HTA #026: Hygienekonzepte zur Kontrolle von MRSA

Dettenkofer M, Merkel H, Mutter J (2003).
Bewertung unterschiedlicher Hygienekonzepte zur Kontrolle von MRSA.
Schriftenreihe HTA des DIMDI, Vol. 3 (1. Auflage). - PDF, 430 KB

Schlussfolgerung:

Nur wenige Hygienemaßnahmen für die Prävention und Kontrolle von MRSA sind evidenzbasiert und bezüglich ihrer Kosteneffektivität unter verschiedenen medizinischen Bedingungen untersucht worden. Hierzu gehört v.a. das Screening von Risikopatienten (MRSA-Kontaktpatienten und solche aus Bereichen mit hoher Prävalenz, wiederholter Hospitalisierung oder früherer MRSA-Trägerschaft). Die Isolierung von MRSA-Patienten wird zwar in der Regel empfohlen, es sind dazu allerdings nur wenige unterstützende wissenschaftliche Daten verfügbar. Die Verbesserung der Händehygiene, insbesondere der Händedesinfektion, ist von besonderer Bedeutung, wie auch eine kontrollierte und optimierte Anwendung von Antibiotika. Eine gezielte Schulung des Krankenhauspersonals (Seminare) und Anleitung / Überwachung durch Hygienefachkräfte ist eine wichtige Präventions- und Kontrollmaßnahme. Die ökonomische Bedeutung des Resistenzproblems allgemein sowie von MRSA speziell wird zunehmen. Daher bedarf es vermehrter Anstrengungen, wirksame Präventions- und Kontrollmaßnahmen wissenschaftlich weiter zu evaluieren.

Zur Auswahl


HTA #074: Stroke Units - Update

Schroeder A, Heiderhoff M, Köbberling J (2004).
Stroke Units - Update des HTA Berichts "Die Evaluation von Stroke Units als medizinische Technologie".
Schriftenreihe HTA des DIMDI, Vol. 11 (1. Auflage). - PDF, 903 KB

Schlussfolgerung:

Stroke Units mit frührehabilitativer Ausrichtung eines speziell geschulten Teams beeinflussen die Überlebensrate, den Behinderungsgrad und die Fähigkeit zum selbständigen Leben günstig. Dieses Ergebnis kann auf Deutschland übertragen werden. Bedeutende Wirkkomponenten für das positive Outcome der Stroke Units sind die Frührehabilitation, das Teamkonzept, die spezielle Ausbildung des Teams und die Einbeziehung der Patienten sowie der Angehörigen. Für die Wirksamkeit des deutschen Konzepts der überregionalen Stroke Units konnte bislang kein zusätzlicher Nutzen belegt werden. Bezüglich der Kosteneffizienz der deutschen Stroke Units können noch keine sicheren Aussagen getroffen werden, da die bislang verfügbaren Studien deutliche methodische Schwächen aufweisen.

Zur Auswahl


HTA #008: Präoperative Routinediagnostik vor elektiven Eingriffen

Röseler S, Duda L, Schwartz FW (1999).
Evaluation präoperativer Routinediagnostik (Röntgenthorax, EKG, Labor) vor elektiven Eingriffen bei Erwachsenen.
Schriftenreihe HTA des DIMDI, Vol. 8 (1. Auflage). - PDF, 500 KB

Ergebnisse:

Die im Rahmen dieses Berichtes analysierten Publikationen kommen, trotz einiger Unterschiede in Hinblick auf das gewählte methodische Vorgehen und den Konkretisierungsgrad der Empfehlungen, bei der Bewertung der Evidenz grundsätzlich zu übereinstimmenden Schlußfolgerungen. Zusammenfassend ist festzuhalten: - Die bestehende Evidenz ist methodisch schwach, da keine kontrollierten Studien zum Thema vorliegen. - Es gibt keine Evidenz für den Nutzen von Routineprogrammen der präoperativen Diagnostik bei asymptomatischen Patienten mit leerer Anamnese. Es gibt ebenfalls keine Evidenz für mögliche Schädigungen des Patienten durch einen Einsatz solcher Verfahren. - Die Voraussetzungen für die routinediagnostischen Verfahren Röntgenthoraxaufnahmen, EKG und Laboruntersuchungen im präoperativen Setting sollten eine ausführliche Anamnese und eine sorgfältige körperliche Untersuchung sein. Ergeben sich hier Hinweise auf möglicherweise relevante Erkrankungen, so ist die Indikation für diese weiterführenden Untersuchungen gegeben. - Die Festlegung altersabhängiger Indikationen für die einzelnen Verfahren ist umstritten. Die angegebenen exakten Altersgrenzen divergieren. - Es gibt keine klare Evidenz dafür, daß die Ergebnisse der präoperativen Routinediagnostik bei asymptomatischen Patienten mit leerer Anamnese in nennenswertem Maße die medizinischen Entscheidungsprozesse beeinflussen.

Zur Auswahl


HTA #003: Mammographie-Screening

Gibis B, Busse R, Reese E, Richter K, Schwartz FW, Köbberling J (1998).
Das Mammographie-Screening zur Bruskrebsfrüherkennung.
Schriftenreihe HTA des DIMDI, Vol. 3 (1. Auflage). - PDF, 355 KB

Zusammenfassung:

In 9 randomisierten Studien konnte der brustkrebsbedingte, mortalitätssenkende Effekt des Mammographiescreenings nachgewiesen werden. Für die Altersgruppe der 50-69jährigen, für die durchschnittlich eine brustkrebsbedingte Mortalitätsreduktion von 30% zu erwarten ist, wird einheitlich die Empfehlung für ein solches Screening ausgesprochen. Für die Altersgruppe der 40-49jährigen wird derzeit die Aufnahme in Screening-Programmen diskutiert, für die über 70jährigen liegen vergleichbare Studienresultate nicht vor, da nur für eine Studie Ergebnisse für die Altersgruppe der 69-74jährigen ausgewertet wurden und diese nicht statistisch signifikant waren. Trotz der im Unterschied zu anderen Screening-Programmen vergleichsweise guten Evidenz bleiben jedoch unter anderem folgende Fragen offen:

— Welches ist das ideale Screening-Intervall für verschiedene Altersgruppen?

— Welcher Art und in welchem Umfang ist der Nutzen für Teilnehmerinnen im Alter von über 70 Jahren?

— Inwiefern unterscheidet sich der Nutzen des Mammographie-Screenings für postmenopausale und prämenopausale Frauen?

— Ist das mammographiebedingte Strahlungsrisiko höher für Teilnehmerinnen aus Risikogruppen?

— Welche Bedeutung haben die klinische Brustuntersuchung und die Selbstuntersuchung auf die Mortalitätsreduktion?

Zur Auswahl


Leitlinien / HTA

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